Die diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften wurden in einem neuen „Format“ gemeinsam mit den Altersklassen U18 und U20 in Bochum-Wattenscheid, im neu umgebauten Lohrheidestadion, durchgeführt. Diese Veranstaltung war gleichzeitig eine Generalprobe für die Internationalen Studenten Weltmeisterschaften (FISU World University Games), die vom 16. – 27. Juli an gleicher Stelle für die Leichtathletik stattfinden.
Nur drei weibliche TuS Li U18 Athletinnen hatten die Qualifikationsleistung in diesem Jahr erfüllen können. Helena Allegra Bendig hatte sich Pfingsten bei der EYOF in Wetzlar im 100 Meter Lauf verletzt und so war eine Teilnahme leider nicht möglich.
Amira Jonscher erfüllte in Rostock in letzter Minute bei den Norddeutschen Meisterschaften der U20 mit ihrem ersten Sprung im Dreisprung mit 11,70 Meter die Quali.
Auftakt mit persönlicher Jahres Bestleistung
Am Samstagmittag war sie die erste TuS Li Athletin, die ins Wettkampfgeschehen eingreifen konnte. Als sechste Springerin begann sie ihren Wettkampf mit neuer persönlicher Jahresbestleistung von 11,79 Meter.
Gleich im 1. Versuch verbessert Amira ihre bisherige Jahres Bestleistung mit 11,79 Meter
Der 2. Versuch war leider etwas verunglückt mit 10,28 und im 3. Versuch trat sie leider über, so kam Amira leider nur auf Platz 10.
Im 3. Versuch übertritt Amira Jonscher leider minimal
Steigerung trotz Gegenwind
Unsere Deutsche U16 Jugendmeisterin über 100 Meter des Vorjahres Delisha Benelisa Domingos, in diesem Jahr in der U18 startberechtigt, hatte die viertbeste Meldeleistung von 11,88 Sekunden und ging im zweiten von sechs Vorläufen an den Start. Nur die jeweils drei Ersten und weitere sechs Zeitschnellste Sprinterinnen kamen eine Runde weiter ins Halbfinale. Im zweiten Vorlauf lief sie als Siegerin bei einem Gegenwind von -1,0 m/s eine neue Bestzeit von 11,84 Sekunden und hatte nach Abschluss aller Vorläufe auch die schnellste Zeit aller U18 Sprinterinnen an diesem Tag auf die Bahn gebracht.
Klarer Sieg im Vorlauf über 100 Meter mit schnellster Zeit aller U18 Sprinterinnen in 11,84 Sekunden
Neue persönliche Bestleistung im Halbfinale
Gleich im 1. Halbfinallauf ging Delisha auf Bahn 3 an den Start. Mit von der Partie war u.a. die Deutsche U16 Meisterin aus dem Jahre 2023 Emilia Kindermann (LG Stadtwerke München) und steigerte sich abermals auf 11,73 Sekunden bei +1,2 m/s und zog als Siegerin ins Finale ein. Mit dieser Zeit liegt Delisha Benelisa Domingos in der ewigen Deutschen Bestenliste auf Rang 22. Auch in den Halbfinals Lauf 2 und Lauf 3 war keine Läuferin an diesem Tage schneller.
Auch im Halbfinale steigerte sich Delisha um weitere 11 Hundertstel Sekunden auf 11,73
Deutsche Meisterin 2025 wird Delisha Benelisa Domingos
Auch im Finallauf wurde Delisha Bahn 3 zugelost und wurde der Favoritenrolle gerecht. Mit einer Zeit von 11,68 Sekunden steigerte sie sich abermals, aber aufgrund der zu hohen Windunterstützung von +2,4 m/s kann diese Zeit nicht in die Bestenliste aufgenommen werden.
Souveräner Sieg im 100 Meter Finale in 11,68 Sekunden
Das machte aber gar nichts, denn die Zweitplatzierte Emannuela Andusi aus Hessen kam nur auf 11,90 und Valentina Krug (SC Magdeburg) kam nur auf 11,95 Sekunden und konnte die Goldmedaille als Deutsche Meisterin in Empfang nehmen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause konnte Delisha das auf der DLV-Seite erschienene Interview geben:
100 METER
SIEGERIN DELISHA BENELISA DOMINGOS VOLLER DANKBARKEIT
Bereits im Vorlauf und im Halbfinale überzeugte Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde) jeweils mit der schnellsten Zeit im Feld – mit 11,73 Sekunden brachte sie im Halbfinale sogar eine neue Bestzeit auf die Bahn. Entsprechend leicht favorisiert ging sie dann im Finale an den Start und zeigte in diesem ihre ganze Klasse. In 11
8,68 Sekunden lief sie bei etwas zu viel Rückenwind (+2,4 m/sec) mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz als glückliche Siegerin über die Ziellinie und zeigte sich danach vor allem dankbar: „Ich bin dankbar, dass meine Freunde, meine Familie und mein Trainer immer für mich da waren. Auch mein Glaube hat eine große Rolle gespielt.“
In Gedanken war sie bei einer guten Freundin: „Sie wäre auch hier gewesen, hat sich aber leider einen Muskelfaserriss zugezogen und ist zu Hause. Der Sieg war nicht nur für mich, sondern für uns beide. Das macht den Sieg umso schöner.“ Auf Platz zwei und drei ebenfalls den Sprung auf das Podium schafften Emmanuella Adusei (Eintracht Frankfurt; 11,90 sec), die im Vorjahr noch als Vierte an einer Medaille vorbeigeschrammt war, und Valentina Krug (Sportclub Magdeburg); 11,95 Sekunden.
Die vierte Goldmedaille bei Deutschen Jugendmeisterschaften von 2023 – 2025 konnte Delisha Benelisa Domingos in Empfang nehmen
Nach diesem Erfolg war Delisha Benelisa Domingos mit ihren Support-Team: Mutter Lena als betreuende Physiotherapeutin, Landestrainer Sprint Chris Montengue und Coach Kalli überaus zufrieden und glücklich und kann auf den Sonntag, wo sie noch einmal im 100 m Hürdenlauf an den Start geht, gelassen hoffen.
Delisha mit Landestrainer Sprint Chris Montengue und Abteilungsleiter Karl-Heinz Flucke
Fotos: © by Karl-Heinz Flucke